Wasserwachtler helfen nicht nur am Wasser,
sondern auch mal auf dem Acker

Es sind schon besondere Zeiten im Frühjahr 2020 – und da gibt es auch mal andere Wege bei der Feldarbeit.

Normalerweise sieht man ab Ende April viele Polen und Rumänen auf Bayerns Äckern Saisonarbeiten verrichten. Jedoch dieses Jahr ist alles ein bisschen anders.

Wegen der Einreisebeschränkungen konnten die meisten ausländischen Erntehelfer nicht kommen. Ein Umstand der vielen hiesigen Bauern im März schon schlaflose Nächte bereitete. Wer sollte den Hopfen anbinden? Wer sollte die vielen Tonnen Spargel stechen? Wer Erdbeeren pflücken? Deshalb verbreiteten sich im Internet alsbald zahlreiche Aufrufe, die sich an Studenten, Leute aus der Gastronomie und all diejenigen richteten, die nun ihrerseits auch von der Corona-Krise betroffen waren und ohne Aufträge und Arbeit zu Hause saßen. Auch Nicole Lübcke, im normalen Leben selbstständige Grafikerin und bei der Wasserwacht Gaimersheim, hatte wenig Aufträge und wollte es versuchen. Sie meldete sich zum „Hopfenanleiten“, eine Tätigkeit, die immer noch von Hand gemacht werden muss. Am 27. April ging es in der Nähe von Geisenfeld los. 8 Tage am Stück in den Hopfengärten, immer 3 Triebe rechts, drei Triebe links am Draht im Uhrzeigersinn hochdrehen. 

Trotz harter Arbeit – am Ende waren sich alle Helfer einig: Wer gerne Bier trinkt, sollte so etwas einmal im Leben gemacht haben, um zu sehen, wie viel Handarbeit in dem Produkt Bier steckt. 

Beitrag und Bild von Nicole Lübcke

Foto: Nicole Lübcke (Wasserwacht Gaimersheim)