Kreiswasserwacht Ingolstadt und die benachbarten Wasserwachten Großmehring und Gaimersheim üben gemeinsam
Da die geplante Eisrettungsübung ohne Eis ja keinen Sinn machte, hatte der Ausbildungsleiter und Einsatzleiter Wasserrettungsdienst der KWW Ingolstadt, Alexander Wecker, kurzerhand eine Bootseinsatzübung an der Donau anberaumt.
Die Kameraden/-in aus Ingolstadt und Gaimersheim fuhren dafür mit einem Wasserrettungswagen der KWW-Ingolstadt, ausgerüstet mit dem SEG Geräteanhänger und einem Schlauchboot der Kategorie I den Wasserübungsplatz der Pionierschule Ingolstadt an, wo sie von den Kameraden/-in der Wasserwacht Großmehring, ebenfalls mit einem Wasserrettungsfahrzeug und ihrem Alu-Motorrettungsboot ausgerüstet, erwartet wurden.
Das kleine Schlauchboot der Kategorie I hat wenig Platz, ist aber praktisch überall einsetzbar, es kann z.B. in stehenden Gewässern in Ufernähe auch als Paddelboot verwendet werden. Für den Motorbetrieb muss der ca. 50 kg schwere Außenbordmotor erst an Land von zwei Einsatzkräften an das Boot angebaut werden, mit der relativ schwachen Motorisierung ist so ein Boot der Kategorie 1 für kleinere Einsatzlagen meist ausreichend.
Die robusteren Festrumpf-Motorboote der Kategorie II auf Bootstrailern sind schneller zu wassern, bieten entsprechend Platz für mehrere Einsatzkräfte und Patienten und sind entsprechend stärker motorisiert. Wegen des hohen Gewichts sind sie jedoch auf eine befestigte Slippstelle angewiesen, die nicht überall vorhanden sind, und sie brauchen eine entsprechende Wassertiefe.
Um für jedes Gewässer das richtige Einsatzmittel einsetzen zu können hält die SEG der WW Ingolstadt das kleine Schlauchboot auf dem Geräteanhänger sowie zwei größere Motorboote jeweils auf einem Trailer vor. Die WW Großmehring verfügt über ein großes Motorboot auf Trailer sowie ebenfalls über ein kleines handliches Schlauchboot auf einem Anhänger.
Übungszweck war es, die mitgeführten Boote in einer Besatzungsstärke von 3 Mann/Frau möglichst schnell in der Donau einsatzklar zu machen. Das kleine Ingolstädter Schlauch-Motorrettungsboot muss dazu erst einmal an Land vom Geräteanhänger gelöst bzw. abgenommen werden. Dann muss der ebenfalls im Geräteanhänger untergebrachte Außenbordmotor zum Boot transportiert und montiert werden. Notfall-Geräteset und Treibstofftank müssen ebenfalls ins Boot gebracht werden, bevor das Boot dann nach ca. 4-6 min „Klar zum Einsatz“ in der Donau schwimmt und der Motor gestartet werden kann.
Weil es direkt vom Bootstrailer in die Donau eingeslippt werden kann, ist das Großmehringer Alu-Boot etwas schneller einsatzklar. Der Trailer muss mit dem Zugfahrzeug rückwärts an die Wasserkante rangiert werden, dann wird die Lichtbrücke des Trailers entfernt, die Verzurrgurte gelöst und schon kann der Trailer samt Boot ins Wasser gefahren werden. Nach etwas mehr als 3 Minuten liegt das stabile Alu-Boot mit laufendem Motor einsatzbereit im Wasser.
Beim ersten Lagecheck vor Beginn der Übung hatten die Wasserwachtler im nördlichen Uferbereich etwas stromabwärts von der Übungsstelle einen versenkten Einkaufswagen und ein Fahrrad entdeckt, aus der gemeinsamen Bootsübung wurde deshalb ein richtiger Einsatz mit zweifacher Sachbergung. Die Polizei wurde über die Funde in Kenntnis gesetzt, um die Herkunft der Gegenstände zu ermitteln.