Sanitätsdienst beim
44. Gaimersheimer Faschingszug

Während im Jahr 2019 – ohne Glasverbot – noch 13 Schnittverletzungen versorgt werden mussten, waren es in diesem Jahr gerade mal 5. Das von der Gemeinde Gaimersheim im Jahr 2023 erstmals erlassene Glasflaschenverbot in der Feierzone hat die Anzahl der Schnittverletzungen beim Gaimersheimer Faschingsumzug bzw. beim anschließenden Faschingstreiben im Ortskern also deutlich reduziert.
Für die Einsatzkräfte des BRK ist es allerdings schwer nachvollziehbar, dass die von der Gemeinde erlassene Allgemeinverfügung nur für das Publikum gilt und die Teilnehmer des Umzugs weiterhin Glasflaschen mitführen. „Gerade im direkten Umfeld der Motto-Wagen stellt Glas im Falle eines Unfalles für Beteiligte und natürlich auch für unsere Einsatzkräfte ein erhebliches Verletzungsrisiko dar“, so der Vorsitzende der Wasserwacht Gaimersheim.

Die nach einer validierten Risikobewertung – dem sog. Maurer-Schema – ermittelte Sollstärke wurde auch in diesem Jahr für Aus- und Fortbildungszwecke mit zusätzlichen Kräften deutlich aufgestockt. So waren mit Unterstützung der BRK-Bereitschaften Böhmfeld und Kösching sowie der Wasserwacht Großmehring unter der Einsatzleitung der WW Gaimersheim insgesamt 42 Einsatzkräfte und 1 Notarzt im Einsatz. Es waren 2 Rettungstransportwagen (RTW) sowie 1 Krankentransportwagen (KTW) vor Ort.

Ihren Stützpunkt mit eigener Einsatzzentrale und den Behandlungsplatz mit 6 (Feld-)Betten richteten die Einsatzkräfte, wie schon in den Jahren zuvor, im Gaimersheimer BACKHAUS ein.
Von dort aus werden auch die eingesetzten Kräfte über Funk koordiniert. Auch wenn aus der feiernden Menge über die Notrufnummer 112 an die Integrierte Leitstelle (ILS) Notrufe abgesetzt werden, ist die ILS über den digitalen BOS-Funk mit den Kräften vor Ort in direktem Kontakt, so dass die nach dem Faschingsumzug rund um den Marktplatz patrouillierenden Sanitätstrupps schnellstmöglich Hilfe leisten können.

Während des Faschingsumzuges wurden die 3 Einsatzfahrzeuge vorsorglich an geeigneten Standorten entlang der Strecke bereitgehalten, an den engeren Stellen der Route bezogen weitere 6 Fußtrupps an festgelegten Punkten Stellung. Über Funk werden die Fahrzeugbesatzungen und die Fußtrupps durch die örtliche Einsatzleitung koordiniert und mit Ende des Zuges wieder am Stützpunkt zusammengezogen. Für den weiteren Abend werden die Kräfte dann nach kurzer Einsatzbesprechung für das noch laufende Faschingstreiben im Ortskern neu organisiert.

Im Rahmen des Faschingstreibens wurden in diesem Jahr insgesamt 24 Versorgungen dokumentiert:
Darunter neben 10 Alkoholintoxikationen auch 5 Fälle mit Schnittwunden, 2 x Schlag ins Gesicht / an den Kopf und 1 Hyperventilation nach Panikattacke.
Erfreulicherweise waren keine Abtransporte in eine Klinik notwendig.

Beendet wurde der Sanitätsdienst-Dienst am Faschingssonntag kurz nach 23:00 Uhr. Die vollständige Räumung des Stützpunktes im BACKHAUS erledigte die Gaimersheimer Wasserwacht dann am Rosenmontag nach kurzem gemeinsamen Frühstück.

In Summe wurden für den gesamten SAN-Dienst inkl. Vor- und Nachbereitung knapp 400 Einsatzstunden erfasst – die Wasserwacht Gaimersheim bedankt sich ausdrücklich bei allen beteiligten Kräften für den vorbildlich abgeleisteten Dienst und vor allem für die äußerst kollegiale und konstruktive Zusammenarbeit.

Foto: Wasserwacht Gaimersheim