Hygieneregeln verändern auch die Erste-Hilfe-Ausbildung
Auf Veranlassung der WW Gaimersheim hat das BRK Eichstätt in Gaimersheim einen der ersten Erste-Hilfe-Kurse unter Corona-Bedingungen durchgeführt. Die Teilnehmer rekrutierten sich überwiegend aus der Schiabteilung des TSV Gaimersheim e.V.
Geleitet wurde der Kurs von Stephan Murböck, er ist Leiter Ausbildung, Breitenausbildung und Fachausbildung und seit kurzem auch Stellvertreter der Geschäftsleitung des BRK Kreisverbands Eichstätt. Als passionierter Bergwachtler ist er zudem prädestiniert für einen Erste-Hilfe-Kurs mit Schifahrern und Snowboardern. Auch für ihn war dieser Kurs mit den aktuell geltenden Hygiene-Auflagen ein „Prototyp“.
Schon bei der Begrüßung mussten die Kursteilnehmer schriftlich erklären, dass sie keinerlei Krankheitssymptome verspüren und dass sie in den letzten 14 Tagen nicht in einem vom RKI festgelegten Corona-Risikogebiet waren. Dann wurden sie aufgeklärt, dass selbstverständlich auch innerhalb des Kurses auf den Mindestabstand zu achten ist (> 1,5 m) und dass, wo immer dies nicht möglich ist, die mitgebrachten Mund-Nase-Schutz-Masken getragen werden müssen.
Als Einstieg in den Kurs wurden die Teilnehmer von Andrea Hütte von der Wasserwacht Gaimersheim unterwiesen, wie man seine Hände gründlich desinfiziert.
Mindestens 30 Sekunden dauert die Desinfektion und dabei müssen beide Hände, auch die Handgelenke und jeder einzelne Finger und die Fingerzwischenräume mit dem Desinfektionsmittel benetzt werden. Ringe, Armbänder oder Uhren sind für eine fachgerechte Desinfektion abzulegen. – Die Teilnehmer realisierten schnell, dass es bei einer richtigen Händedesinfektion mit dem gewohnten kleinen Spritzer Desinfektionsmittel und einmal Hände aneinander reiben nicht getan ist.
Nach der Händedesinfektion sollten sich die Kursteilnehmer zur Auflockerung im Lehrsaal in Gruppen sortieren – zuerst nach Altersgruppen Jung /Mittel/Alt dann nach Leidenschaft wie Schifahren/Snowboarden/Apres-Ski, dabei wurde schnell offensichtlich, dass die Einhaltung der Abstandsregel – vor allem unter guten Bekannten und langjährigen Sportkameraden – eine echte Herausforderung ist.
Aus diesem Grund werden Gruppenarbeiten – die vor der Pandemie fester Bestandteil des Didaktik-Konzeptes waren – jetzt nach Vorgabe des BRK nur noch reduziert durchgeführt. Lediglich das Üben der stabilen Seitenlage war nach einer Demonstration durch Hans und Stefanie Wärmann – ebenfalls Wasserwacht Gaimersheim – als Partnerübung zugelassen, für die „feste Pärchen“ gebildet werden mussten. Diese bestehen vorzugsweise natürlich immer aus zwei Personen, die sich auch im täglichen Leben nahe stehen und im Idealfall im gleichen Haushalt wohnen.
Viele andere Kursinhalte müssen aktuell leider pandemiebedingt „nach alter Schule“ im Frontalunterricht vermittelt werden, zur besseren Veranschaulichung werden dabei aber unterstützend PowerPoint Präsentationen und auch Videofilme eingesetzt.
Die Teilnehmer verbrachten deshalb den weitaus größeren Teil der Kurszeit auf ihren Stühlen hinter den Schülerpulten, die wegen der Abschlussprüfungen schon mit Mindestabstand in der Aula der Grund- und Mittelschule aufgereiht waren.
Das Anlegen eines Druckverbandes mussten die Teilnehmer schließlich an sich selbst üben – die anwesenden Kameraden der Wasserwacht und der Kursleiter kontrollierten sie dabei und gaben – wo es nötig schien – ausgerüstet mit Mund-Nase-Schutz und Hygienehandschuhen Hilfestellung.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zogen Teilnehmer, Helfer und der Referent am Ende des Tages ein positives Fazit – „Wir hatten es uns schlimmer vorgestellt, aber es hat sogar mit Maske und Abstand ein klein wenig Spaß gemacht!“